Schweißtechniken im Metallbau: Verfahren und Probleme
Im Metallbau kommen verschiedene Schweißtechniken zum Einsatz, die sich in ihren Eigenschaften und Anwendungsgebieten unterscheiden.
Häufige Schweißtechniken:
Lichtbogenschweißen:
- Elektrodenschweißen (E-Schweißen): Einfaches und kostengünstiges Verfahren, jedoch mit hohem Schweißspritzeraufkommen und Rauchemissionen
- MIG/MAG-Schweißen: Schutzgasschweißen mit abschmelzender Elektrode (MIG) oder Fülldraht (MAG). Hohe Qualität und geringer Schweißspritzer
- WIG-Schweißen: Wolframschweißen mit inertem Schutzgas. Präzises und sauberes Verfahren, jedoch erfordert es mehr Übung.
Punktschweißen: Widerstandsschweißen zum Verbinden von Blechen. Schnelles und effizientes Verfahren, jedoch nur für bestimmte Anwendungen geeignet.
Laserschweißen: Tiefes Eindringen und hohe Präzision. Geeignet für schwer zugängliche Stellen und dünne Bleche.
Reibschweißen: Verbindung durch Reibung und Wärmeentwicklung ohne Schmelzen. Geeignet für unterschiedliche Materialien.
Probleme bei Schweißverbindungen:
- Schweißfehler: Poren, Risse, Einschlüsse und Spannungen können die Festigkeit und Lebensdauer der Schweißverbindung beeinträchtigen
- Verzug: Durch die Hitzeeinwirkung kann sich das Material verziehen und die Maßhaltigkeit des Bauteils beeinträchtigen
- Härteveränderungen: In der Schweißzone kann sich die Härte des Materials ändern, was zu Spannungen und Rissen führen kann
- Korrosion: Schweißverbindungen sind anfälliger für Korrosion als das Grundmaterial.
Ursachen für Probleme:
- Falsche Auswahl der Schweißtechnik: Die Schweißtechnik muss auf das Material, die Wandstärke und die gewünschte Nahtqualität abgestimmt sein
- Falsche Parametereinstellung: Die Schweißparameter wie Stromstärke, Spannung und Vorschubgeschwindigkeit müssen korrekt eingestellt sein
- Ungeeignete Schweißzusätze: Die Schweißzusätze müssen mit dem Grundmaterial kompatibel sein
- Mangelhafte Vorbereitung: Die Schweißkanten müssen sauber und frei von Verunreinigungen sein
- Falsche Handhabung: Der Schweißer muss über die notwendigen Kenntnisse und Fähigkeiten verfügen.
Vorbeugung:
- Qualifizierung des Schweißpersonals: Schweißer sollten nach DIN EN ISO 9606-1 zertifiziert sein
- Schweißanweisung: Erstellung einer detaillierten Schweißanweisung für jedes Bauteil
- Prüfung der Schweißverbindungen: Sichtprüfung, zerstörungsfreie Prüfung und zerstörende Prüfung
- Korrosionsschutz: Schutz der Schweißverbindungen durch geeignete Maßnahmen
Gutachten:
Bei Problemen mit Schweißverbindungen kann ein Gutachten von einem Sachverständigen erstellt werden. Der Sachverständige kann die Ursache des Problems feststellen und Empfehlungen für die
Behebung geben.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Auswahl der richtigen Schweißtechnik und die sorgfältige Ausführung der Schweißarbeiten entscheidend für die Qualität und Lebensdauer der
Schweißverbindungen sind.